Qualifikationsanforderungen

 

Veränderte Qualifikationsanforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen

Der als Übergang zur Informations- und Wissensgesellschaft beschriebene Wandel, die technologischen und ökonomischen Veränderungen, der Wandel der demografischen und sozialen Strukturen der Gesellschaft führen dazu, dass Bildung und deren Qualität mehr und mehr die entscheidende Schlüsselrolle für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes erhält.

Mit dem Wandel der Arbeits-, Organisations- und Produktionsprozesse im Bereich der Unternehmen sowie zunehmend auch der öffentlichen Verwaltung haben sich die Anforderungen an die Beschäftigten geändert. In der Gesellschaft von morgen entscheidet die Qualität des Wissens und der erworbenen Handlungskompetenz über die Chancen des Einzelnen, unserer Gesellschaft und der Wirtschaft:

Die traditionellen Vorstellungen von Betriebs- und Arbeitsorganisation (Trennung von dispositiver und ausführender Arbeit, Abteilungs- und Bereichsdenken, Zerlegung von Arbeitsvorgängen, hierarchische Aufbauorganisation) werden in den Unternehmen zunehmend durch neue Konzepte der Arbeitsorganisation und Mitarbeiterführung abgelöst. Unternehmensphilosophien haben neue Orientierungen erfahren: permanente Optimierungen, Prozessdenken, dynamische Weiterentwicklung der Organisationsformen usw.

Eine entwickelte Sozialkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere ihre Fähigkeit und Bereitschaft zur Kommunikation und zielgerichteten Zusammenarbeit mit Anderen ist Voraussetzung dafür, die Handlungsspielräume und Verantwortungsbereiche der neuen Organisationsformen auszuschöpfen sowie die Unternehmensphilosophien umsetzen zu können. Das Verständnis von Unternehmen als komplexe ökonomische, technische und soziale Systeme, die es unter der Zielvorstellung von Kundenorientierung zu gestalten und weiterzuentwickeln gilt, weist den sozialen und informellen Beziehungen und damit der Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert zu. Die Intensität, Güte und Zielgerichtetheit von Informationsbeschaffung und Informationsaustausch zwischen Gruppen und Einzelnen bestimmt ebenso die Qualität problem- und kundengerechter Lösungen, wie das Maß an gegenseitiger Unterstützung und des methodischen Handlungsrepertoires bei Problemdefinition und -lösung.

Die Schlüsselqualifikationen


sind zur erfolgreichen Bewältigung einer Ausbildung ebenso notwendig wie zur problemadäquaten Bewältigung und Gestaltung komplexer gesellschaftlicher und privater Situationen. Da gleichzeitig nicht genau vorherbestimmt werden kann, welche fachlichen Qualifikationen zur Lösung komplexer Probleme zukünftig benötigt werden, müssen Schülerinnen und Schüler auch dazu befähigt werden, immer neue Fachkompetenzen auf der Basis bzw. im Wechselspiel mit einer vorhandenen und sich entwickelnden Methodenkompetenz zu erwerben.

Die Aufgaben der betrieblichen Informationswirtschaft bestehen darin, die jeweiligen Betriebsziele durch Optimierung der innerbetrieblichen Informationsflüsse, Informationsbereitstellung und Informationsspeicherung zu unterstützen. Informationswirtschaftliche Tätigkeiten durchziehen aufgaben- und funktionsorientiert alle Produktions-, Administrations- und Marketingsbereiche von Unternehmen, aber auch von öffentlichen Institutionen. Zu den Aufgabenfeldern der betrieblichen Informationswirtschaft gehört es,

Das Unterrichtsfach Informationswirtschaft soll sich zwar von den Wissenschaftsdisziplinen Informatik und Wirtschaftsinformatik abheben – die Inhalte des Faches Informationswirtschaft sollen aber sehr wohl auf eine Tätigkeit vorbereiten, die Erkenntnisse dieser Disziplinen nutzt.

Durch die Gestaltung des Unterrichts soll eine grundlegende, anwendungsorientierte und problemorientierte Bearbeitung ökonomischer Fragestellungen ermöglicht werden.

Das Fach Informationswirtschaft legt die Grundlagen für die aktive und kritische Teilnahme an der Informationsgesellschaft. Es vermittelt sowohl Wissen hinsichtlich der Systemnutzung als auch Kenntnisse zur Gestaltung von Informationssystemen. Die Informationswirtschaft ist nicht Selbstzweck; sie hat neben ihren originären auch unterstützende Funktion für andere Fächer und Disziplinen. Originäres Ziel ist es, die Informationstechnologie bei Fragestellungen unterschiedlicher Problemkreise gezielt einsetzen zu können.

Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundfertigkeiten der Informationsgesellschaft anhand einfacher Projekte aus ihrem Erfahrungsraum kennen lernen. Damit legt die Klasse 11 die Grundlagen der Informationstechnologie und homogenisiert vorhandene Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Der sichere Umgang von grundlegenden Anwendungsprogrammen - die Systemnutzung - ist ein wesentliches Ziel.

Elementare Problemlösungsstrategien, die an wirtschaftlichen Problemstellungen mit mittlerem Abstraktionsniveau erfahren werden, stehen im didaktischen Zentrum des Jahrgangs 12. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Systemnutzung und Grundelemente der Systemgestaltung.

Die Vermittlung und Erweiterung von allgemeiner Methodenkompetenz ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Das Methodenlernen muss Vorrang vor der Aneignung von veralterungsanfälligem Spezialwissen haben. Nicht das Detailwissen zu aktuellen Anwendungsprogrammen, sondern das Wissen, wie unterschiedliche Softwarewerkzeuge zur Lösung von wirtschaftlichen Problemstellungen sinnvoll und effizient einzusetzen sind, bildet den Kern des Faches.

Die Unterrichtsinhalte der zwei Jahrgänge sollen nach Möglichkeit in Form von kleineren und größeren Projekten vermittelt werden. Der Umfang und die Komplexität der Projekte nimmt sukzessive zu; dabei sind nach Möglichkeit modul- und fächerübergreifende Projekte zu konzipieren.

Anknüpfungsmöglichkeiten sind sowohl im Bereich Betriebswirtschaft / Rechnungswesen und Volkswirtschaft, wie auch zu allgemeinbildenden Fächern wie z. B. Deutsch (Grundlagen der Kommunikation), Mathematik etc. gegeben..

Eine systematische Problemanalyse ist die Grundlage für jede Problemlösung. Die adressatengerechte Präsentation der Projektergebnisse ist Bestandteil jedes Moduls. Chancen, aber auch Risiken der Informationstechnologien müssen in allen Lerngebieten problematisiert werden.

Der problemadäquate Einsatz unterschiedlicher Softwarewerkzeuge soll die Grundlage zum lebenslangen Lernen in der Kommunikationsgesellschaft legen. Die Fähigkeit zum eigenständigen Erschließen von Programmkomponenten im Projektunterricht wird sowohl im Berufsleben als auch im Studium benötigt.

Die Informationstechnologien befinden sich in einem sehr raschen Wandel. Daher wird bewusst auf Aussagen zu den einzusetzenden Programmen verzichtet. Die Tiefe der Lerninhalte ist vor dem Hintergrund der sich ständig wandelnden Softwarewerkzeuge immer neu zu bewerten.

Die Dynamik der Informationstechnologien impliziert eine angemessene Anpassung der Hard- und Softwareausstattung der Schulen. Ein zeitgemäßer Unterricht kann nur mit einer adäquaten Systemausstattung erfolgen. Daher ist die Einrichtung eines vernetzten Lernstudios für die Behandlung der Lerninhalte notwendig.

 

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